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Fleisch

Fleisch

Sind wir von Natur aus Fleischfresser? Erlegt, geschlachtet, geopfert und gegessen - ob wir es wollen oder nicht: Unsere Kulturgeschichte war und ist un-trennbar mit dem Fleisch toter Tiere verbunden.

Die Bibel gibt in der Geschichte von Kain und Abel dem Fleisch den Vorzug. Fleisch als Opfergabe und Nahrungsmittel spielte und spielt in Kult und Küche eine gewichtige Rolle, hat unseren Alltag durch die Jahrtausende nachhaltig beeinflusst.

Ein Lebensmittel zwischen Tabu und Delikatesse

45 Minuten lang geht die Dokumentation von Gustav W. Trampitsch den Brandspuren unseres Umgangs mit Fleisch als Opfergabe und Nahrungsmittel nach - mit dem Appell, die Behandlung unserer Nutztiere nicht nur dem Kommerz, sondern den ethischen Normen der Menschenwürde zu unterwerfen. Der Bogen wird dabei weit geschlagen: Von der Weite der argentinischen Pampa zum griechischen Osterlamm, von den Union Stockyards von Chicago, den einst größten Schlachthöfen der Welt zum Ursprung der berühmten „Wiener Schnitzel“. Von Jungfrauen fressenden Minotaurus zu den andalusischen Kampfstieren. Vom Tod in der Arena zum Tod am Fließband.

Fleisch ist eine Ware - ein Produkt, das für den Massenkonsum genormt sein muss. Delikat, Appetit anregend und verführerisch, so soll es aussehen und schmecken. An das Tier im Stall und auf der Weide sollen nur noch Zertifikate über Herkunft und Qualität erinnern. Aber stets frisch, billig und gesund muss es sein. Immer und überall. So fordert es der Markt.

Asado in der argentinischen Pampa, österlicher Lammbraten am Peloponnes, Steaks am Michigan See. Der amerikanische Starkoch Rick Tramonto, zeigt, wie man in Chicago Steaks zubereitet. Nach dem die Spur des Wiener Schnitzels vom Hof des Großen Khan über Marco Polo und Radetzky nach Wien verfolgt wurde, zelebriert der österreichische Starkoch Heinz Hanner In Mayerling bei Wien wie so ein Original zubereitet wird.

Unser Fleischkonsum wird aber auch zum Umweltproblem. Die explodierenden Rinderherden brauchen immer größere Weideflächen. Dafür wird etwa in Brasilien jedes Jahr unwiederbringlicher Regenwald gerodet. Heute gibt es weltweit rund 1,4 Milliarden Rindviecher. Jedes davon produziert bei seiner Verdauung Methangas, welches zum Treibhauseffekt beiträgt.

Kein anderes Lebensmittel ist so oft Gegenstand heftiger Debatten, wenn es um Gesundheit und Ernährung, aber auch Ethik geht. Wie tief Fleisch in unserer kollektiven Erinnerung verankert ist, kann man auch an der Alltagsspra-che erkennen: „Zum Fressen gern haben“ und „im Magen liegen bleiben“ sind keine zufälligen Sprachbilder. Denken wir daran, wenn wir den nächsten Braten tranchieren.

Jahr:
2007
Genre:
Doku
(
)
Sender/Auftraggeber:
ORF / 3SAT
Produktion:
MR FILM
/
Regie:
Gustav Trampitsch
Kamera:
Christoph Mayr
Drehbuch:
Gustav Trampitsch
Schnitt:
Martin Matusiak
Darsteller:
Cornelius Obonya (Sprecher)
Folge 1
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